Kommen wir Intelligenz näher? OpenAI’s neues Modell o1 auf dem Prüfstand

Vor kurzem hat OpenAI eine neue Reihe an KI-Modellen veröffentlich. Das neue Modell o1 und o1-mini. Diese existieren jetzt neben den altbekannten GPT Modellen, sind also keine Weiterentwicklung von GPT-4o sondern verfolgen einen ganz anderen Ansatz. Dieser Beitrag soll einen kurzen Überblick über die Änderungen geben und dir zeigen wofür du es gut nutzen kannst und für was auch lieber nicht.

Was ist denn jetzt neu?

Im Gegensatz zu GPT “denkt” o1 erst nach bevor es dem Nutzer eine Antwort gibt. Das heißt man muss ein paar Sekunden warten um dann hoffentlich eine “fundiertere” Antwort zu erhalten.

o1 schlägt GPT in diversen Tests um Längen. Ist es aber wirklich so viel besser?

Hier ein Beispiel:

Ein Beispiel wie das neue o1 Modell arbeitet und erst "denkt" bevor es eine Antwort produziert.

Woher kommt das ganze denn eigentlich?

GPT, egal welches, basiert darauf Text auszugeben der möglichst wahrscheinlich zu der Eingabe ist. Es reiht also Wörter aneinander die oft hintereinander vorkommen. Es versteht aber nicht die Frage die gestellt wird. (o1 übrigens auch nicht wirklich). Fragt man beispielsweise GPT-4o, das fortschrittlichste Modell von OpenAI wie viele “e”s im Wort “Erdbeere” sind, dann sagt es in 0,02 Sekunden selbstbewusst: “3”.

Auch mit Hilfe und Anleitung versteht “4o” nicht, das es 4x sind. Genau sowas kann jedoch o1 massiv besser. Es denkt kurz nach, versteht die Frage und gibt dann völlig korrekt die Antwort “4”.

o1 vs. GPT-4o

o1 gibt teils wirklich massiv bessere Antworten aber man kann es nicht für alles benutzen.

Die Reaktion von dem KI-Modell o1 das gefragt wird ob eine Gurke ein Gemüse ist. Nach 5 Sekunden Denkzeit und der Identifikation der Bestandteile der Frage gibt es eine Antwort. Ja es ist kulinarisch ein Gemüse aber Botanisch eine Frucht.

Beispielprompt für OpenAI's o1 Modell.

Nachteile von o1

  • Kein Zugriff auf das Internet

  • 30x langsamer als GPT-4o

  • 15$ pro 1 Mio Token Eingabe (vs. 5$ GPT-4o)

  • 60$ pro 1 Mio Token Ausgabe (vs. 15$ GPT-4o)

  • Nicht Multimodal (nur Text, kein Audio oder Bilder)

  • Kenntnis nur von Dingen vor Oktober 2023

  • Kostenintensiv

Vorteile von o1

  • Gibt fundierte Aussagen

  • Kann Fragen gut verstehen

  • Gibt “logischere Antworten”

  • Man kann besser verstehen wie es zur Antwort kommt

Was brauche ich denn jetzt wofür?

Ich selbst nutze weiterhin zu 90% GPT-4o oder GPT-4o mini da es für die meisten Aufgaben deutlich besser, schneller und gleichzeitig günstiger ist. Wenn ich jedoch mal eine komplexere Frage habe und auch gerne verstehen möchte ob die Antwort die ich erhalte richtig ist hilft die Begründung von o1 sehr dabei nachzuvollziehen ob die Lösung richtig ist oder nicht. Teilweise konnte man das auch vorher über verschiedene Prompt Techniken lösen aber dafür musste man diese vorher kennen, anwenden und genau das auch vorher wissen.

Für generelle Anfragen -> GPT-4o

Für multimodale Dinge -> GPT-4o

Für komplexe Fragestellungen -> o1

Fazit

Ich denke o1 ist der erste Schritt in eine gute und richtige Richtung das AI Ergebnisse fundierter und weniger “zufällig” sind (bzw. sich so anfühlen). Es ist aber, wie auch die ersten GPT Modelle kein Allheilmittel sondern der erste Schritt in eine neue Art von AI Modellen. Es wird GPT nicht ersetzen sondern es wird diese beiden, und vielleicht noch weitere Modelle, nebeneinander geben. Es ist an dem Anwender die richtigen Tools auszuwählen.

Wenn du einen Anwendungsfall hast oder dich fragst wie du AI einsetzen kannst melde dich gerne für ein unverbindliches Kennenlernen.

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